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Schadstoffe in Innenräumen – Formaldehyd

Was ist Formaldehyd und wo kommt dieser vor?

Formaldehyd ist ein chemisches Produkt der Holzwerkstoffindustrie. Bei der Holzwerkstoffherstellung ist Formaldehyd ein wichtiger Bestandteil von Klebstoffen. Formaldehyd kann in folgenden Holzwerkstoffen enthalten sein: Tischlerplatten, Furnierplatten, Spanplatten. Darüber hinaus in Baumaterialien, Textilien, Farben, Tapeten, Dämmstoffen, Bauteilen wie Wände, Decken, Fußböden und in Möbel.

Formaldehyd als Luftschadstoff

Formaldehyd gilt als Luftschadstoff in Innenräumen. Er ist ebenfalls der meist erforschte Schadstoff in Innenräumen. Das Einatmen von Raumluft mit zu viel Konzentration an Formaldehyd kann gesundheitsschädlich sein und Allergien verursachen. Die Verwendung von Formaldehyd in Innenräumen ist jedoch nicht verboten, unterliegt allerdings einer Verbotsverordnung für Chemikalien. Diese regelt zum Beispiel, wie viel Formaldehyd bestimmte Holzwerkstoffe in die Raumluft ausstoßen dürfen.

Zugelassene Luftbelastung mit Formaldehyd

Als Obergrenze für den Ausstoss von Formaldehyd in die Raumluft ist eine Belastung von 0,1 ppm laut der Verbotsverordnung für Chemikalien, nicht zu überschreiten. Produkte aus Holzwerkstoffen, die mit dem bekannten Umweltzeichen Blauer Engel gekennzeichnet sind, dürfen maximal 0,05 ppm in die Luft abgeben. Der Geruch von Formaldehyd kann schon bei 0,5 ppm bis 0,125 ppm wahrgenommen werden.

ppm steht für parts per million, das entspricht von ca. 120 μg/m³

Existieren Holzwerkstoffe ohne Formaldehyd?

Es gibt heutzutage Holzwerkstoffe, die mit formaldehydfreiem Klebstoff hergestellt werden. Diese sind meistens mit dem Hinweis formaldehydfrei oder E0 gekennzeichnet. In den Ländern der europäischen Union sind für Möbel in Innenräumen die Klassen E0 und E1 zugelassen.

Es gibt insgesamt 4 folgende Emissionsklassen:

E0 die Ausdünstung ist nicht höher als bei natürlichem Holz
E1 maximal 0,1 ppm
E2 bis zu 1 ppm
E3 bis zu 2,3 ppm

Lässt sich die Konzentration von Formaldehyd in der Innenraumluft reduzieren?

In den vorhandenen Räumen, in denen Materialien mit Formaldehyd eingebaut wurden, lässt sich die Abgabe von diesem Luftschadstoff kaum vermeiden. Was hilft in erster Linie ist regelmäßiges durchlüften von Räumen mit frischer Luft. Ganz zu elliminieren lassen sich durch lüften die Emissionen von Formaldehyd jedoch nicht. Was noch zusätzlich helfen kann ist die Senkung von Raumlufttemperaturen. Eine deutlich aufwendigere aber sichere Methode ist die Renovierung oder Sanierung von den betroffenen Bauteilen oder Austausch der Produkten belasteten mit Formaldehyd.

Während der Auswahl und Anschaffung von Materialien für den Innenausbau von neuen Räumen, Möbelbau oder Renovierung, ist es jedoch empfehlenswert sich im Vorfeld über eine eventuelle Formaldehyd-Belastung in den Materialien oder Produkten zu erkundigen.

Nur auf diese Weise lässt sich Formaldehyd am besten ausschließen.

Veröffentlicht von Marc Mates

 

Ich bin Initiator von Archidemat – Blog mit Schwerpunkt Materialien in der Architekturbranche. Als Innenarchitekt bin ich in Düsseldorf tätig. Gerne können Sie mit mir ins Kontakt treten entweder per Kontaktformular oder Linked-In.